Spielbericht: Istanbul Rams – Rhein Fire
Rhein Fire zünden Offensiv-Feuerwerrk
Rhein Fire
kann weiterhin auf den Einzug ins Halbfinale der European Football
League hoffen. Zum Auftakt des Saison-Endspurts feierten die
Rheinländer einen 50:32 (9:6, 20:6, 14:12, 7:8)-Erfolg bei den
Istanbul Rams. Die Barcelona Dragons können nach ihrem 37:15-Sieg
bei den Cologne Centurions zwar nur noch rein theoretisch von Fire
als Spitzenreiter der Südstaffel der ELF abgelöst werden. Im
indirekten Vierkampf um den Platz als bester Zweiter hält Fire aber
weiter den Anschluss an die Tirol Raiders, Berlin Thunder und
Frankfurt Galaxy.
In Istanbul avancierten Fire-Spielmacher
Jadrian Clark und Wide Reciever Timothy Knuettel zum Duo des Tages:
Knuettel fing gleich vier der insgesamt sieben Touchdown-Pässe
(insgesamt 15 Pässe für 260 Yards!) seines Quarterbacks, der
insgesamt Pässe für 485 Yards Raumgewinn an den Mitspieler brachte.
Mit diesem Offensiv-Feuerwerk und dem neuen Teamrekord für erzielte
Punkte und 581 Yards Raumgewinn insgesamt setzten die Schützlinge
von Cheftrainer Jim Tomsula und Offense Coordinator Martin Tschurer
nahezu perfekt um, was im Training der vergangenen Woche erarbeitet
worden war. Die Coaches hatten bei der Vorbereitung Schwächen in der
Passverteidigung der Türken entdeckt und diese wurden gnadenlos
ausgenutzt.
Da fiel es nicht ganz so schwer ins Gewicht, dass
der Gameplan der Defense nur zeitweise wirklich aufging. Das
gefährliche Zusammenspiel zwischen Quarterback Isaiah Green und
seiner liebsten Anspielstation Terryon Robinson konnte nicht völlig
unterbunden werden: Green erlief zwei Touchdowns selbst und bediente
zweimal seinen Landsmann Robinson in der Endzone. Doch wurde gerade
in der (vor-) entscheidenden Phase in der ersten Hälfte Istanbuls
Offensive immer wieder gestoppt und insgesamt viermal zum Punten
gezwungen,
So wurde bis zur Pause eine 29:12-Führung
herausgespielt, die nicht mehr wirklich in Gefahr geriet. Die Türken,
die nach ihrer Neuformierung drei Wochen zuvor gegen Barcelona und
Hamburg starke Vorstellungen geboten hatte, versuchten sich zwar
immer wieder heranzukämpfen. Doch die Gäste im schmucken, aber fast
leeren Maltepe-Hasan-Polat-Stadion behielten stets die Nerven und
blieben Herr der Lage. So dauerte es nach dem zwischenzeitlichen
Anschluss der Rams zum 12:15 nur zwei Spielzüge und 37 Sekunden bis
Fire durch Tightend Marvin Pludra, der den verletzten Florian
Eichhorn glänzend vertrat, wieder nachlegte.
Auch nach den
Touchdowns der Hausherren zum18:29 und später zum 26:34 konterte das
‘Traum-Duo’ Clark/Knuettel prompt mit den nächsten Scores für die
Rheinländer. So ließ es sich verschmerzen, dass Clark und
Runningback T.J. Alexander sich nach der Pause jeweils einen
Ballverlust (Fumble) leisteten. Im Schlussabschnitt dominierte dann
die Fire-‘Dee’ wieder deutlich: Omari Williams fing einen Green-Pass
ab, bereits seine vierte Interception der Saison – keiner in der
Liga schaffte mehr. Und Richard Grooten erzwang einen Fumble von
Rams-Receiver Robinson, den Majan Jelvani und Niklas Ruoss für die
Düsseldorfer eroberten.
Zur Entdeckung des Tages avancierte
Rene Hanßen. Nachdem ‘Aushilfskicker’ Max Eisenhut mit einem
Fieldgoal-Versuch und drei Extrapunkten gescheitert war, erinnerten
sich die für die Special Teams Verantwortlichen Mario Schulz und
Thomas Innig daran, dass der etatmäßige Cornerback Hanßen in der
Jugend bei den Düsseldorf Panthern bereits gekickt hatte. Und der
23-jährige verwandelte die drei PATs (Points after Touchdown) nach
der Pause sicher. Angesichts der Gala in Istanbul dürfen sich die
Fans auf das ‘ewige Duell’ von Rhein Fire gegen Frankfurt Galaxy am
kommenden Sonntag in der Schauinsland-Reisen-Arena freuen…
Bericht:
Rhein Fire
Foto: Marcel Rotzoll (GFN Archiv)