Vorbericht Istanbul Rams – Rhein Fire
Die Ziele für den
Saison-Endspurt in der European League of Football sind für Rhein Fire ebenso
einfach wie ehrgeizig. „Wir haben noch vier Spiele und unser Ziel sind vier
Siege“, sagt Cheftrainer Jim Tomsula schlicht. Nicht ohne gleich
einzuschränken: „Um das zu schaffen, müssen wir uns jeweils vollständig auf die
als nächstes anstehende Aufgabe konzentrieren und einen Schritt nach dem anderen
machen.“ Der erste dieser vier Schritte steht am Samstag (15 Uhr, MESZ) bei den
Istanbul Rams an und ist nicht nur geographisch der wohl größte.
‘Ich halte die Rams für den derzeit schwerst möglichen Gegner“ sagt jedenfalls
auch Defense Coordinator Jörg Mackenthun. „Das Team ist rundum erneuert worden
und hat nichts mehr mit unserem Gegner aus dem Hinspiel zu tun.“ Das gewannen
die Rheinländer bekanntlich im heimischen Schauinsland-Reisen-Stadion überlegen
mit 42:12 und feierten dabei den bisher höchsten Saisonsieg. Die Türken
verloren anschließend auch ihre nächsten drei Spiele mit dem bösen Gesamtscore
von 7:160 Punkten und zogen daraufhin die Notbremse.
Die Rams trennten sich von dreien ihrer Coaches und mehr als einem Dutzend
(zumeist Import-) Spielern, verpflichtete mit Isaiah Green einen neuen
Quarterback, sowie mit Terryon Robinson und dem auch als Ex-Panther-Spieler
bekannten Feli Manoka neue Wide Receiver und avancierte geradezu sensationell
zur Mannschaft der Stunde. Gegen die bis dahin in der Südstaffel der ELF
unangefochtenen Barcelona Dragons feierte das Team des neuen Headcoaches Matt
Lawson völlig überraschend seinen ersten Saisonsieg. Und gegen die Hamburg Blue
Devils verlor Istanbul nur wegen eines groben Fehlers der Referees – die Hanseaten
erzielten den zwischenzeitlichen Ausgleich mit einem Spieler zu viel auf dem
Feld.
Rhein Fire ist also gewarnt. Dementsprechend haben Cheftrainer Tomsula und
seine Coaching Crew ihre Schützlinge in dieser Woche gezielt auf die ‘neuen
Rams’ vorbereitet. Für die Defensive gilt es vor allem Green zu stoppen, der
als ‘dual threat’, als doppelte Bedrohung, sowohl durch seine Pässe als aucb
mit dem Ball unter dem Arm als Läufer glänzt. Zudem wird der 23-jährige
US-Amerikaner, der vor seinem Wechsel in die ELF zum wertvollsten Spieler (mvp)
der serbischen Super League gewählt worden war, von einer der – trotz der
1:7-Bilanz des Teams – besten Offense Linien der Liga geschützt.
Offensiv will Fire neben dem bewährten Laufspiel über Daniel Rennich und T.J.
Alexander das Pass-Spiel forcieren, da die Passabwehr der Rams bisher nicht
überzeugen konnte. Zudem verbessert sich mit jeder weiteren Trainingseinheit
das Spielverständnis zwischen Quarterback Jadrian Clark und seinen Wide
Receivern, speziell dem Trio Nate Robitaille, Timothy Knuettel und Harlan
Kwofie. Tomsulas Ansage: „Wir sind eine gute Truppe, die noch Ziele hat. Und in
Istanbul machen wir den ersten Schritt.“
Bericht: Rhein Fire
Foto: Marcel Rotzoll (GFN Archiv)