Rhein Fire hat das Spitzenspiel der Südstaffel in der European League
of Football (ELF) verloren. Vor 800 Zuschauern – darunter 50 aus Düsseldorf
ans Mittelmeer gereisten Fire-Fans – unterlag das Team von Cheftrainer Jim
Tomsula im Estadio Municipal in Reus den Barcelona Dragons mit 23:33 (6:7,
3:12, 14:7, 0:7). Damit ist den Katalanen der Gruppensieg und der damit
verbundene Einzug ins Halbfinale nur noch rein theoretisch zu nehmen. Die
Rheinländer haben in ihren vier verbliebenen Partien die Chance, im indirekten
Vierkampf mit Frankfurt Galaxy, Berlin Thunder und den Tirol Raiders als
bester Zweiter das Semifinale zu erreichen.
Die Entscheidung in der nicht immer hochklassigen, aber ungeheuer
spannenden Begegnung fiel genau zwei Minuten vor dem Ende. Da leistete sich
Passempfänger Nate Robitaille, der mit acht gefangenen Pässen für 147 Yards
Raumgewinn und zwei Touchdowns bis dahin effektivster Angreifer der Gäste
gewesen war, einen Fumble. Den fallen gelassenen Ball trug Dragons-Safety
Lucas Masero über 40 Yards zum 33:23 in die Endzone zurück – das endgültige
Aus für die Düsseldorfer Hoffnungen, das Spiel noch zu drehen.
Nur zu Beginn des zweiten Spielviertels hatten die Gäste einmal mit 9:7
vorne gelegen, ansonsten rannten Spielmacher Jadrian Clark und seine
Mitstreiter ständig einem Rückstand hinterher: 0:7 im ersten Viertel, 9:19
zur Pause, nachdem Nico Lester mit 15 Sekunden auf der Uhr einen Clark-Pass
abgefangen und über 97 Yards zurückgetragen hatte, 16:19 und 23:26 im
dritten Quarter.
Zu Beginn des Schlussabschnitts schien Fire auf dem besten Weg, die Partie
zu kippen. Runningback Daniel Rennich sprintete mit einem Clark-Zuspiel
über 39 Yards an der Außenlinie entlang bis zur28-Yard-Linie der Gastgeber.
Seine tolle Aktion feierte er allerdings mit einem Freudentänzchen an der
Seitenlinie – und einer obszönen Geste Richtung Publikum. Für dieses
unsportliche Verhalten wurde Rennich, der schon vorher eine Strafe wegen
Meckerns erhalten hatte, ausgeschlossen, außerdem kassierte sein Team 15
Yards Raumverlust und verlor zunächst den spielerischen Faden.
Dank der Defense, die u.a. durch Jannick Seibel und in der Endphase durch
Till Janssen zwei Dragons-Pässe abfing, blieb die Partie spannend, bis
Clarks Fehlpass für die Entscheidung sorgte. Insgesamt hatte die
Fire-Abwehr aber enorme Probleme das Zusammenspiel von Barcelonas Duo aus
Quarterback Zach Edwards, mit nunmehr 2129 erworfenen Yards und 20
Touchdowns sowie 377 Laufyards bei 3 Touchdowns effektivster Spielmacher
der ELF, und Wide Receiver Kyle Sweet (84 Fänge für 1080 Yards und 11
Touchdowns) zu unterbinden.
Für die Düsseldorfer steht nun ein spielfreies Wochenende an, ehe bei den
Istanbul Rams die nächste Auswärtsaufgabe wartet.
Bericht: Rhein Fire
|